Porzellanfabrik JP Arzberg

Die Porzellanfabrik Jakobsburg im oberfränkischen Arzberg ist eine legal besuchbare Fotolocation. Gegen einen kleinen Obolus schließt der Pächter die Fabrik auf und macht auch eine kleine Führung durch die Fabrikhallen. Es gibt noch einiges zu fotografieren, allerdings sollte man an einigen Stellen aufpassen, denn der Boden ist an manchen Stellen morsch und aufgequollen. Der direkte Kontakt kann über diese Facebookseite hergestellt werden.

Achtung: Es werden auch Fototouren angeboten, von diesen rate ich lieber ab, da die Preise Wucher sind.

Da ich einige Aufnahmen gemacht habe, kommen zu einem späteren Zeitpunkt weitere Bilder dazu. Jetzt gibt’s noch ein paar Hintergrundinformationen zur Porzellanfabrik:

1872 hatte Heinrich Schumann eine Tonwarenfabrik in Arzberg gegründet. Nach dem Bau einer Bahnlinie von Marktredwitz über Arzberg und Schirnding nach Eger wurde sie 1881 als Porzellanfabrik neu gegründet. Der Sohn des Gründers, Christoph Schumann, verkaufte die Fabrik 1892 an Theodor Lehmann. 1903 wechselte die Arzberger Fabrik erneut den Eigentümer: Sie wurde als Abteilung der Schönwald AG weitergeführt. Theodor Lehmann blieb bis zu seinem Tod 1908 Direktor der neuen Firma mit zwei Werken. Die Schönwald AG ging infolge wirtschaftlicher Zwänge 1927 an den Kahla-Konzern. Arzberg konnte seinen eigenständigen Handlungsspielraum bewahren und erreichte in den 1930er Jahren große Bekanntheit. Mit der deutschen Teilung ab 1945 beschränkte sich der Westteil des Konzerns auf die Fabriken in Arzberg, Schönwald, Schwandorf und Wiesau. 1972 fusionierten Kahla und die Hutschenreuther AG. 1997 wurde der Standort Arzberg an die Winterling AG verkauft, aber schon im Jahr 2000 an die SKV Porzellan-Union GmbH weitergegeben. Wenig später wurde das Werk in Arzberg stillgelegt.

Die gesamte Produktion fand nun in dem nur wenige Kilometer entfernten Ort Schirnding statt. 2001/03 kam der renommierte Name Arzberg zu neuen Ehren, als sich die SKV Porzellan-Union erst in SKV Arzberg-Porzellan-GmbH und schließlich in Arzberg Porzellan GmbH umbenannte. Am 23. Januar 2013 meldete die Arzberg Porzellan GmbH Insolvenz an. Den Markennamen Arzberg, alle damit verbundenen Rechte und die Warenbestände erwarb im August 2013 die Rosenthal GmbH.