Ehemalige Brikettfabrik

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Die Brikettfabrik wurde durch die Stollen der Region versorgt, so hatte sie neben einem eigenen Stollenmundloch auch einen Bahnanschluss an die Kohlenbahn. Die Fabrik wurde in den Jahren 1905/6 erbaut. Der eigene Stollen diente dem Abbau eines etwa 70cm starken Kohleflözes, aus dem gut brikettierfähige Magerkohle gewonnen wurde. Anfangs wurde diese zur Weiterverarbeitung zum Kohlendom gebracht. Dies wurde mit der Inbetriebnahme der Brikettfabrik weitgehend überflüssig, obwohl ab 1926 auch wieder eine Belieferung der Anlagen am Kohlendom erfolgte. Eine Modernisierung der Fabrik erfolgte Anfang der 1930er Jahre, fünf Dampfpressen erzeugten durchschnittlich 210 Tonnen Briketts pro Tag. Angetrieben wurden die Pressen durch die selbstgeförderte Kohle, 7% Pech und 8% der am Kohlendom geförderten Kohle.

Der Kohlenbergbau in dieser Region versorgte die Menschen über 500 Jahre, etliche Dörfer und Kleinstädte hatten ihren eigenen Stollen, Ende 1960 wurde jedoch die letzte Förderschicht gefahren und das Ende dieser Bergbauära war gewiss. Im Folgejahr wurden alle noch vorhanden Stollen geschlossen, die Förderanlagen dichtgemacht und die Betriebsstätten abgewickelt. Die fast 30.000 Bergleute fanden jedoch in Zeiten des Wirtschaftswunders schnell Arbeit im Umland.

Selbst als Ruine ist die Brikettfabrik ein authentisches Industriedenkmal. Heute liegt die Fabrik wieder auf Firmengelände und ist kaum zugänglich, da sie sehr eingewachsen ist, wegen Einsturzgefahr sind fast alle Zugänge dicht gemacht worden und die Keller mit Kohlenresten und Schutt verfüllt worden.