Phoenix West – Hochofenwerk in Dortmund

Im vergangenen Jahr besuchte ich meine ersten Lost Places im Ruhrpott, dazu gehörte auch das Gelände des Hörder Bergwerks- und Hütten-Verein „Phoenix West“ in Dortmund. Den Ort kann ich an dieser Stelle ohne schlechtes Gewissen nennen, denn der Besuch ist nur über die offizielle Führung möglich.

Die Führung kann hier gebucht werden, sie dauert rund zwei Stunden und bringt den interessierten Besucher in schwindelerregende Höhen von gut 70 Metern. Die Führung wird zum Teil von ehemaligen Mitarbeitern des Werks durchgeführt und sehr interessant gestaltet. Es lohnt sich eine Führung in den Abendstunden, am besten vor Sonnenuntergang zu besuchen, hier gelingen die tollsten Aufnahmen. Im Falle einer Führung nach Sonnenuntergang wird das Werk noch bunt beleuchtet, ansonsten ist es nachts dunkel. Das Hochofenwerk Phoenix-West ist als Baudenkmal in die Denkmalliste der Stadt Dortmund eingetragen.

Geschichtliches

Die Anzahl der betriebenen Hochöfen betrug nach dem Zweiten Weltkrieg noch fünf. Im Rahmen des allgemeinen Niedergangs der Stahlindustrie an den rheinferneren Standorten des Ruhrgebietes reduzierte sich der Hochofenbetrieb in den 1980er Jahren auf drei, in den 1990er Jahren – vor der endgültigen Aufgabe des Standortes Phoenix West (1998) – auf nur noch einen Hochofen.

Vor der Stilllegung galt Phoenix-West als schnellstes Eisenwerk Europas, gerechnet von Abstich zu Abstich.

Die Anlage Phoenix-West mit Hochofen 5 wurde mit dem „Hörder Skywalk“ 2011 im Rahmen von Führungen für Besucher zugänglich gemacht. Die Nachnutzung des verbliebenen Außengerüsts von Hochofen 6 ist noch nicht endgültig entschieden.