Reichsbahn-Bunker (DB Museum Nürnberg)

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Vom Bunker unter dem DB-Museum aus wollte die Bahn im Falle einer atomaren Bedrohung ihren Verkehrsbetrieb in der Region koordinieren.​ Einige Treppenstufen hinab und durch die Werkstatt des Museums hindurch, dann stehen die Besucher vor einer großen Stahltür. Der Eingangsbereich des Bunkers ist gewinkelt gebaut, so wäre er vor Druckwellen besser geschützt gewesen.  

Errichtet hat ihn die Reichsbahn bereits 1938 als „Befehlsstelle-Nürnberg“. Von hier aus koordinierten Mitarbeiter während des Zweiten Weltkriegs den gesamten Eisenbahnverkehr der Region. In den 1970er Jahren ist der Bunker, der zu großen Teilen unter dem Hof des DB-Museums liegt, mehrmals aus- und umgebaut worden, um für einen möglichen Atomkrieg gerüstet zu sein.​

Die 28 eher kleinen Räume tief unter der Erdoberfläche boten Platz für 99 Menschen – vorwiegend Bahnmitarbeiter. Im Zweischichtbetrieb hätten sie vom Bunker aus Gleise, Brücken, Zugläufe und Fahrpläne kontrollieren und Einsatzteams an Unfallstellen schicken sollen. Bis in die späten 80er haben Mitarbeiter der Bundesbahndirektion hier regelmäßig für den Ernstfall „Dritter Weltkrieg“ Übungen absolviert.​ Wasser, Essen, Frischluft und Diesel für den Stromgenerator hätten für genau 14 Tage ausgereicht.​

Mit befreundeten Fotografen habe ich mich für diese Führung zusammengeschlossen, sie wird offiziell vom DB Museum angeboten und kostet 90€, die Terminfindung war etwas schwieriger, da nicht jeder Führungsleiter in den Bunker will. Von den 28 Räumen haben wir maximal 10 gesehen, ich hätte mir ehrlich gesagt mehr von dieser Reichsbahnleitstelle erwartet​, mehr als ein paar Telefone und Karten.